Beste Jahreszeit
Die Tour führt vom Selketal auf die 160 m höher gelegene Burgruine Anhalt, die dem Land den Namen gab. Auf der Höhe geht es vorbei an dem historischen Wilhelmshof und über die alte Straße Aschersleben-Harzgerode wieder in das Selketal.
Die wahrscheinlich um 1100 erbaute, 1140 zerstörte und 1146 von Albrecht dem Bären wieder aufgebaute Burg gibt einen Eindruck über die Größe des anhaltischen Fürstenhauses. Die Burg ist eines in der Region wenigen Bauwerke, das aus am Ort gebrannten Ziegeln besteht. Das heutige Forsthaus Wilhelmshof wurde 1682 von Fürst Wilhelm von Anhalt-Harzgerode als Vorwerk errichtet und von 1690 bis zu dessen Tod und Ende dieser Linie 1709 als Jagdhaus genutzt. Danach war es noch Wohnhaus mit zeitweisem Bierausschank. Heute gehört er zum Landesfortbetrieb Ostharz. Die sich anschließende Friederikenstraße ist ein alter Handelsweg zwischen Aschersleben und Harzgerode und hat den Namen von der letzten Herzogin von Anhalt-Bernburg Friederike, die sich sehr um den Ausbau der Verkehrswege verdient gemacht hat. Bei dem Rückweg durch das Selketal liegt rechter Hand der Forstort Tidian, der einen alten Stollen enthält. Um diesen ranken sich einige Sagen, die Aufschluss über das Wirken der Asseburger auf dem Falkenstein geben.
Ausgangspunkt ist der Parkplatz der Selkemühle, den wir mit dem Kraftfahrzeug nur von Mägdesprung aus durch das Selketal erreichen können. Wir überqueren die Selkebrücke und benutzen den nach links abbiegenden „Herzogsweg“ zum Aufstieg auf die Burg Anhalt. Dieser ist zwar länger als der direkte Aufstieg über einen Hohlweg, führt aber allmählich auf die Höhe und wir haben im ersten Teil des Weges das Selketal immer im Blick.
An der Stelle, wo der Weg das Selketal verlässt und nach rechts in ein kleines Seitental einbiegt, verläuft in dem Bach die ehemalige Landesgrenze zwischen Anhalt und Preußen (Falkenstein), um die es in der Vergangenheit häufig Streit gegeben hat. Nach einer Kehre, die immer am Hang entlang führt, umrunden wir den Kleinen Hausberg, von dem behauptet wird, dass hier ebenfalls eine Burg, die „Kleine Anhalt“, stand, die aber zerstört und nicht wieder aufgebaut wurde. Wahrscheinlich handelt es sich aber hier nur um den Versuch, eine kleine Befestigungsanlage aufzubauen, der aber abgebrochen wurde. Nach insgesamt 2 km erreichen wir die Höhe, wo wir nach rechts auf einem Berggrat und weiteren 400 m die Burgruine Anhalt erreichen. Zum Namen der Burg gibt es einige Deutungsversuche, die aber allesamt nicht stichhaltig erscheinen. Auch die Entstehung der Burg ist nicht eindeutig geklärt. Wahrscheinlich hat Graf Otto der Reiche die Burg um 1100 erbaut und 10 Jahre später beendet. Bereits 1140 wurde sie zerstört, aber ab 1146 von Albrecht dem Bären wieder aufgebaut. Neben der Burg gab es das Dorf Anhalt, das wahrscheinlich zur gleichen Zeit wie die Burg gegründet wurde. Auch dies ist allerdings nicht belegt. Das Dorf war sehr groß, es wurde intensiv Bergbau betrieben und im 15. Jahrhundert verlassen.
Wir gehen nun den gleichen Weg bis zur Einmündung des Herzogsweges zurück und folgen dem Weg geradeaus bis wir nach ca. 1 km das Forsthaus Wilhelmshof rechts des Weges erreichen. Dieses wurde 1682 von Fürst Wilhelm von Anhalt-Harzgerode, einer Nebenlinie von Anhalt-Bernburg, als Vorwerk erbaut. Ab 1690 diente es als Jagdhaus des Fürsten bis zum Aussterben dieser Linie 1709. Im 18. Jahrhundert war es Wohnhaus, in dem zeitweise Bier ausgeschenkt wurde. Heute ist es Forsthaus des Landesforstbetriebes. 100 m weiter gelangen wir auf die Friederikenstraße, die alte Verbindungs- und Handelsstraße zwischen Aschersleben und Harzgerode,
benannt nach der letzten Herzogin von Anhalt-Bernburg, die sich um den Berg- und Straßenbau verdient gemacht hat. Auf der Friederikenstraße in Richtung Falkenstein kommen wir vom Wilhelmshof nach knapp 2 km an das Forsthaus Rauholz, das ursprünglich als Wegehaus gebaut wurde und heute privat genutzt wird. Unmittelbar hinter dem Forsthaus Rauholz, das sich auf anhaltischem Gebiet befindet, verläuft die ehemalige Landesgrenze zwischen Anhalt und Preußen.
Nach einem weiteren Kilometer biegen wir von der Friederikenstraße nach links in den Annenweg ein und begeben uns immer talwärts Richtung Selketal, das wir nach 3 km erreichen. Wir sind nun auf der Selketalstraße, die zugleich Selketalstieg ist und biegen nach links Richtung Selkemühle ein und überqueren die Selke auf der Tidianbrücke. Oberhalb des Tales liegt auf der nördlichen Seite der Selke der Forstort Tidian mit der nicht zugänglichen Tidianhöhle, einem alten Bergwerksstollen. Zur Tidianhöhle gibt es lohnenswert zu lesende Sagen, die Aufschluss über das Leben und Herrschen der Asseburger auf dem Falkenstein geben. Nach 700 m quert im Selketal wieder die ehemalige Landesgrenze und nach weiteren 900 m sind wir wieder an unserem Ausgangspunkt, dem Parkplatz an der Selkemühle.
Das Begehen der Burgruine ist nur auf den eingerichteten Wegen möglich. Das Besteigen der Mauern ist untersagt und gefährlich.
Festes Schuhwerk, wetterfeste Kleidung
Von Quedlinburg über Gernrode L 243/B 185 bis Mägdesprung, von Aschersleben über B 185, Ballenstedt bis Mägdesprung, dort in das Selketal abbiegen bis zum Ende der Straße
Parkplatz Selkemühle im Selketal
Bus bis Mägdesprung, dort 5,4 km Fußweg
Feist, Peter; Burg Anhalt: Der Ort, der dem Land den Namen gab, Homilius Berlin 1997, 26 S.
Region Falkenstein 1:25.000, erhältlich im Rathaus zu Ermsleben
Touristinformationen Falkenstein/HarzOT Ermsleben
Touristinformation im Rathaus der Stadt Falkenstein/Harz
Markt 1
06463 Falkenstein/Harz
Tel: 034743 96101
Postfach@stadt-falkenstein-harz.de
www.stadt-falkenstein-harz.de
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